Marketing für Gastronomie / Gastronomiebetriebe

Marketing für Gastronomie – wird seit ein paar Jahren wesentlich häufiger nachgefragt.

Gründe dafür gibt es viele, doch tragen Staat & Bundesländer mit ihrem allgemeinen Raucherverbot sicherlich am stärksten dazu bei, dass Umsätze zusammenbrechen und eine große Anzahl an Kleinbetrieben schließen muss.

Des Weiteren gehört wohl auch die Tatsache hinzu, dass die Mehrheit der Gastronomiebetriebe nicht von ausgebildeten Fachkräften, sondern von Hobbywirten geführt wird. Dies ist jedoch ein grundlegend anderes Thema und steht hier mal nicht zur Debatte. Und damit wir jetzt nicht schon einigen Unmut auf uns ziehen: Ausnahmen bestätigen die Regel!

Statistiken, Zahlen, Daten, Fakten

In Deutschland gibt es rund 168.500 Gaststättenbetriebe und 84.000 Beherbergungsgewerbe & Hotellerie (Quelle: DEHOGA). Zum Vergleich:

  • Gaststätten: 188.300 (2005) – 182.000 (2008)
  • Beherbergung: 84.600 (2005) – 82.400 (2008)

Die Hotels, Motels, Hostels und Jugendherbergen dieser Welt leben nahezu ausschließlich vom Tourismus. Dass Hotelzimmer über’s Internet gebucht werden, wissen Hotelbetreiber unlängst. Für das Gaststättengewerbe trifft das allerdings nicht zu, kann es auch gar nicht – zumindest nicht überwiegend.

Die Umsätze der Gastronomie sind auch im 1. Halbjahr 2013 zurückgegangen und werden insgesamt mit -1,3% angegeben. Das 2. Halbjahr wird wahrscheinlich nicht anders aussehen. Mit der Durchsetzung des Rauchverbotes ab 1. Mai 2013 sind bereits innerhalb des ersten Monat Umsatzeinbußen zwischen 10-60% der Fall gewesen (DEHOHA NRW).

Fazit daraus:

  1. Der Wettbewerb ist groß
  2. Die gesetzlichen Regelungen erschweren es zunehmend!

An dieser Stelle denkt der Ein oder Andere vielleicht: “Das ist doch nichts Neues!”

Richtig, neu ist das nicht, aber einem nicht unerheblichen Teil der Gastronomen ist es schlicht weg nicht ganz bewusst. Das Wissen darüber allein, macht keinen Unterschied zur Konkurrenz, sondern die Umsetzung entsprechender Lösungen & Möglichkeiten!

So sieht es aus, das kann man machen

Der klassische Gastronom bequemt sich 6 Tage in der Woche in seine Gaststätte, öffnet seine Pforten und wartet auf Gäste. Allein das Wort “warten” benutzen zu müssen, ist schon ungemein negativ. Sitzen andere Unternehmer und Angestellte in weiteren Branchen auch im Büro oder stehen in der Produktionshalle und “warten” auf Kunden?

Zeiten ändern sich und dementsprechend muss auch der Unternehmer, gleich welcher Branche, sich an diese Änderungen anpassen, wenn er weiterhin erfolgreich sein möchte.

In der Gastronomie gibt es unzählige Kriterien, die für oder gegen den Erfolg sprechen. Vorrangig sind:

  • Ambiente / allgemeines Erscheinungsbild / Freundlichkeit des Personals
  • Qualität der Speisen (weniger ist mehr: Lieber 10 gute Gerichte, als 50 Schlechte!)

Ambiente / Freundlichkeit des Personals

Wenn der Gast sein gewohntes Zuhause verlässt, tut er das nicht, um sich in ein ungemütliches Lokal zu setzen, wo er sich nicht wohlfühlt. Warum sollte er das machen? Er will sich nicht in Mitten 20 Jahre alter Tischdecken und Tapeten wiederfinden, auf harten Holzstühlen in schlecht ausgeleuchteten Räumen sitzen oder von schlecht gelauntem Personal bedient werden. Ambiente ist das Stichwort!

Würde man 2 benachbarte Gaststätten mit absolut identischer Essensqualität – sagen wir mit der selben Küche – ausstatten, jedoch in einem Betrieb ein schöneres Ambiente bieten, dafür aber höhere Preise verlangen, werden sich mindestens 80% der Gäste für den teureren Betrieb entscheiden!

Die Preise sind in einem vertretbaren Maße absolut drittrangig, denn der Unterschied auf dem Kassenbon ist dem Gast weniger wichtig, als das allgemeine Ambiente. Ob der Schnitzel-Teller 10 EUR oder 12 EUR kostet, man also für 2 EUR mehr sich um ein Vielfaches besser fühlt, dann sind einem diese 2 EUR – oder vielleicht sogar 3-4 EUR – ziemlich egal! Dies trifft natürlich nicht auf Leute zu, die einfach nur essen wollen, um lediglich den hunger zu stillen und danach wieder von Dannen ziehen.

Eine entsprechende Kalkulation aufzuführen, die dies verdeutlicht, kann nur im groben Maß durchgeführt werden. Es gibt natürlich mehrere Faktoren, die dabei zusammenspielen.

Nehmen wir an, man hat monatlich 200 Gäste mit einem durchschnittlichen Umsatz von lediglich 13 EUR. Dann macht das nach heutiger Mathematik 2600 EUR brutto. Verbessern Sie aber das Ambiente Ihres Betriebes und bekommen dafür nur 75 Gäste mehr im Monat, ist das schon ein Umsatzplus von ca. 975 EUR ohne Preiserhöhungen. Heben Sie gleichzeitig auch die Preise um nur 5%, ergeben sich rechnerisch 275 Gäste x 13,80 EUR = 3795 EUR (ein Plus von insgesamt 1195 €).

Modernisierung / Renovierung

Ziehen wir vom 1195 € Umsatzplus mal drastisch 90% an Ausgaben ab, was definitiv viel zu hoch ist, bleiben immerhin schon knapp 120 EUR im Monat mehr in der Kasse. Dieser zusätzliche Überschuss sollte kurzfristig die Kosten der Modernisierungsmaßnahmen decken. Klar, Sie müssen diese Kosten vorab finanzieren, um mehr Umsatz zu machen. Ohne Investitionen, keine Rendite!

Sofern Sie Ihren Betrieb gut gepflegt halten, reichen bei vielen Betrieben ein paar Kleinigkeiten, die nicht viel Geld kosten aber das allgemeine Erscheinungsbild wesentlich verbessern. Da wären z.B. ein neuer Anstrich, moderne Lampen für bessere Ausleuchtung, farbig passende Tischdecken und Dekorationen.

Diese Investitionen können Sie zwar nach und nach Durchführen, aber alles binnen weniger Tage abzuarbeiten macht mehr Sinn. Zusätzlich können Sie die vorrübergehende Schließung des Betriebs zwecks Modernisierung und die anschließender Neueröffnung entsprechend positiv bewerben. Menschen sind neugierig und lieben neue Dinge – also auch Neueröffnungen. Dies können Sie sich also zu Nutze machen, um nach den gelungenen Renovierungsmaßnahmen eine große Gästeanzahl in Ihr Haus zu locken.

Qualität der Speisen

Nichts liegt uns ferner, als über die Qualität von Essen und dessen optimale Zubereitung zu diskutieren. Wir sind allesamt keine Köche – Ihre Gäste aber auch nicht. Das muss man auch gar nicht sein, um Speisen für gut oder schlecht zu bewerten.

Natürlich ist die Gastronomie gerade hinsichtlich Wareneinkauf hohen Risiken ausgesetzt. Alles in jeder Menge, zu jeder Zeit und vor allem in frischer Qualität vorrätig zu haben, ist doch recht schwierig und kostenintensiv. Aus diesem Grund bedienen sich viele Kleinbetriebe der Tiefkühlabteilung. Macht die Sache recht einfach, aber Qualität und Geschmack müssen dafür natürlich einbüßen – Ihr Gast wird es Ihnen entsprechend danken und kommt nicht wieder…

Dabei ist es schon mit einfachen Maßnahmen – oder moderner Computertechnik – möglich, auf hauseigene Statistiken bzgl. des durchschnittlichen Verbrauchs aller Waren zurückzugreifen. Das erleichtert einem den täglichen Wareneinkauf immens. Die Perfektion liegt darin, genau so viel zu kaufen, wie am selben Tag mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit verbraucht wird. Speisen wegzuschmeißen ist nicht nur teuer, sondern macht ein Unternehmen heutzutage auch recht unbeliebt.

Sollte eine Speise à la carte mal aus sein, dann ist sie halt für den Tag nicht mehr im Angebot. Ihr Kunde wird das verstehen, zumindest die Vernüftigen. Dann sucht sich der Gast andere Speise aus und wird danach ebenso satt und zufrieden sein. Sie bleiben nicht auf unbenutzen Waren sitzen und der Gast ist dennoch glücklich. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kommt er beim nächsten Mal wieder, reserviert vielleicht sogar einen Tisch inklusive des gewünschten Gericht. Das amcht Ihr Geschäft insgesamt kalkulierbarer und profitabler!

Werbung und Online Marketing

Neben den ersten beiden und dabei wichtigsten Kriterien, sollte man die Eigenwerbung mit tollem Ambietne und leckeren Gerichten, auch durch externe Werbemaßnahmen ergänzen.

Dazu gehören u.a. ein regelmäßig wechselnder Aushang, kleine Flyerverteilungen oder Mailings an die Stammkunden. Teurere Zeitungsanzeigen lohnen sich nur bei sehr großen Veranstaltungen, dann am besten gleich mit einem entsprechenden Presseartikel.

Eine moderne, vor allem aktuelle und regelmäßig gepflegte Webseite sollte heutzutage zum Standard gehören. Bewerben Sie dort Ihre Sonderangebote und Specials, veröffentlichen Sie Ihre Speisekarte, sodass Vorbestellungen möglich sind, und zeigen Sie schöne Fotos Ihres Lokals.

Des Weiteren können regionale Werbeanzeigen und ein eigener Auftritt in Facebook und sonstigen sozialen Netzwerken weitere Neu- und Stammkunden erreichen. Der Kosten und Zeitaufwand ist dafür verschwindend gering!

Marketing für Gastronomie – Das Fazit

Wenn Sie bis hierhin gelesen haben, dann wissen Sie nun, was im Groben und Ganzen anzupacken ist. Nichts funktioniert von alleine, Sie müssen sich entweder selbst darum kümmern oder Mitarbeiter bzw. externe Dienstleister entsprechend beauftragen. Fragen Sie auch mal Gäste oder Freunde nach deren Meinungen zu Ihrem Betrieb. Externe Beurteilungen sind meist wesentlich neutraler und hilfreicher – man sieht es mit anderen Augen!

Sie müssen modern bleiben, um auch in der Zukunft erfolgreich zu existieren. Es wird sicherlich nicht leichter, aber es gibt Möglichkeiten und Wege, um Ihren Erfolg positiv zu beeinflussen – Sie müssen die Weg nur beschreiten!

In diesem Sinne viel Erfolg bei der Umsetzung. Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.